Diese Woche brachte für die beiden fünften Klassen des Schwarzwaldgymnasiums etwas völlig Neues. Der Stundenplan wurde drei Tage lang auf den Kopf gestellt, statt Unterricht in einzelnen Fächern wurde in Projektform gearbeitet.

Das vom Bildungsplan für diese Klassenstufe im Fach Deutsch vorgesehene Thema „Märchen“ sollte unter neuen Vorzeichen gelehrt und in Inhalte anderer Fächer integriert werden. Die Idee war, in Kleingruppen ein Spiel zu entwerfen und dieses zu gestalten, wobei die einzige Vorgabe in der thematischen Ausrichtung bestand.

Zunächst durften die Schüler am Montagmorgen verschiedene Spiele ausprobieren, um unterschiedliche Spielemechanismen kennenzulernen. Diese wurden in einem speziellen Workshop vertieft. Parallel dazu entdeckten die Schüler und Schülerinnen in einem Intensivkurs die Welt der Märchen mit ihren magischen Merkmalen, sonderbaren Gestalten und Zauberformeln. Nach so viel theoretischem Input strömten die Ideen und fanden Eingang in so manche strategische Überlegung und erste Entwürfe, die eifrig skizziert wurden.

Diese Vorstellungen wurden am zweiten Tag wieder aufgegriffen, als die konkrete Arbeit in den einzelnen Teams, die sich alle originelle Namen gegeben hatten, mit einem motivierenden Schlachtruf begann. In dieser ersten Phase ging es darum, einen Rohentwurf der Spielidee zu gestalten und diese Testversion auf Tauglichkeit zu überprüfen. Reine Arbeitsphasen wurden in regelmäßigen zeitlichen Abständen durch Team-Meetings unterbrochen, in welchen immer wieder aufs Neue kontrolliert wurde, was bereits erledigt ist bzw. was als neue Aufgaben anstand, die auf die einzelnen Gruppenmitglieder verteilt wurden. Diese Planungsphase gipfelte in einer ersten Testversion, die die Schülerinnen und Schüler durch mehrfaches Spielen kritisch überprüften. Erst durch die praktische Umsetzung konnten strategische Schwächen erkannt und ausgemerzt werden.

Nach diesem Überarbeitungsintervall erhielten die 5-Klässler in einem weiteren Workshop Hilfen für die digitale Gestaltung des Spielmaterials, bevor es dann an die Ausarbeitung des Entwurfes ging.

Verschiedene Materialien standen bereit für die Gestaltung von Spielfeldern, Spielfiguren, Aktionskarten, Joker, die die Kreativität der Kinder zur vollen Entfaltung brachte. So wurden geflochtene Zöpfe an Rapunzels Turm heruntergelassen, labyrinthartige Spielpläne gezeichnet, Goldtaler ausgeschnitten und knifflige Märchenfragen auf Karten gebannt, während andere Schülerinnen und Schüler sich der Formulierung der Spielanleitungen widmeten.

Am dritten Projekttag sollten dann die Gestaltungsarbeiten abgeschlossen werden, worauf als Höhepunkt das Spielen auf dem Programm stand. Nach einem gemeinsamen Essen am von den Eltern liebevoll gestalteten Buffet warteten die Schülerinnen und Schüler voller Neugier gespannt darauf, endlich auch einmal die Spiele der anderen Teams zu testen. So manchen packte dabei die Spielleidenschaft, die auch den einen oder anderen Aufschrei erzeugte – ein Zeichen für ein sehr gelungenes Spielekonzept.

Schüler sowie beteiligte Lehrer sind sich einig darin, dass das Projekt vollends gelungen ist und wesentliche Lerninhalte aus verschiedenen Fächern sowie Sozialkompetenzen spielerisch gelernt oder einfach lernend gespielt wurden.